Neue Räume der nGbK – Realisierungswettbewerb 1. Preis
Der gesellschaftspolitische Anspruch bei der Gründung der nGbK 1969 war die Erforschung, Erprobung, Präsentation und Vermittlung von bildender Kunst.
Der nGbK wird ein Raumgerüst zur Verfügung gestellt, dessen Potential sich erst in der kreativen Aneignung und Arbeit der Macher*innen entfaltet. Der Raum wird von uns nicht fertig, sondern in seiner Veränderung gedacht um vielfältige Formate aus den von den Vereinsmitgliedern selbst entwickelten Programmen zu ermöglichen.
Raumgruppen – Die Nutzungen aus dem geforderten Raumprogramm werden thematisch gruppiert und dem urbanen, dem musealen und dem Funktionsraum zugeordnet. Die Grenzbereiche werden dabei unscharf ausgebildet. Auf eindeutig definierte Raumzuweisungen wird teilweise zugunsten von temporären Überlagerungen bewusst verzichtet.
Prozessraum – Gezielte und minimale räumliche Setzungen ermöglichen im Zusammenspiel mit flexiblen Raumtrennungen eine große Offenheit für eine Vielfalt an Raumkonstellationen und -bezügen. Die eingeschriebenen Möglichkeiten können in der Praxis erprobt und sich an die sich verändernden Bedarfe und Inhalte verschiedener Kurator*innenteams und Ausstellungsformate anpassen.
Die Variabilität von Ausstellungs- und Veranstaltungsraum wird durch die zentrale Position eines Schaltmöbels ermöglicht. Es ist das Werkzeug zur Veränderung und freien Bespielung der Vereinsräume durch seine Nutzer*innen.
Schaufenster/ Lichtorgel – Kollaborative Aushandlungsprozesse, Diskurse und Ausstellungsformate nehmen durch eine Positionierung öffentlichkeitswirksamer Nutzungen in der Schaufensterfassade Kontakt zum Stadtraum auf und werden sichtbar gemacht. Die Aktivierung der Fassade durch verschiedene und sich immer wieder verändernde Raumkonstellationen leuchten in den Stadtraum.
Interim use of the nGbK – competition 1st prize
The socio-political aim of the nGbK when it was founded in 1969 was to research, test, present and communicate visual art.
This design concept provides nGbK with a spatial framework whose potential further unfolds through the creative appropriation and work of the users. Rather than completely finishing the space ourselves, we chose to enable change and facilitate various programmatic formats developed by the gallery members themselves.
Programme – The programmatic functions are grouped thematically and assigned to urban, museum and functional spaces. Clearly delineated rooms are sometimes deliberately dispensed of in favour of temporary overlays that blur spatial boundaries.
Process Space – Targeted and minimal spatial arrangements, in combination with flexible room partitions, allow for openness as well as a variety of spatial constellations and relationships. The embedded possibilities can be tested in practice and adapted to the changing needs and content of different curatorial teams and exhibition formats. The variability of exhibition and event space is made possible by a central piece of architectural “furniture” that opens and closes in response to the needs of the users.
Shop window– The building plays host to all forms of collaborative negotiation processes, discourses and exhibition formats. By positioning these functions along the street edge of the building, we have established a sort of “shop window” that activates the façade and makes visible the ever-changing spatial constellations within to establish a connection between the gallery and the urban realm beyond.
R+ Strategie: Bestandstransformation, flexibel nutzbare Raumkonstellationen
Auftraggeber: neue Gesellschaft für bildende Kunst e.V.
BGF: 770 m2
LP: 1-8
Realisierung: geplant ab 2023
Team: Marianne Rüger, Sophia Albrecht, Kristina Sauer, Sophie Möhrle, Frank Schönert, Nanni Grau
Kooperation: Anna Mandoki & Martin Conrads, Ludger Schwarte