Aufgrund stark ansteigender Mieten im Kreuzberger Wrangelkiez zieht die Fritz-Kirchhoff-Schule in ein neues Quartier mit langfristig bezahlbaren Mieten. Eine ca. 350 qm große Mieteinheit der ehemaligen Sarotti-Fabrik, wird für eine Nutzung als Schauspielschule umgebaut.
Raumcharakteristik und Atmosphäre der Nutzungseinheit sind bestimmt durch die offene Konstruktion des Stahlskelettbaus aus sichtbaren Stützen und Unterzügen. Die 3 Unterrichtsräume stellen das Herzstück der Schule dar. Sie bilden das langjährig praktizierte Lehrkonzept der Schauspielschule räumlich ab. Dem entsprechend werden sie in eigenständigen, abgeschlossen Raumeinheiten „Kisten“ untergebracht, die in den großen offenen Raum frei eingestellt werden. Die „Kisten“ haben jeweils eigenständige Böden, Wände und Decken und erfüllen so die jeweils spezifischen Anforderungen. Sie bilden eigene klimatische Einheiten. An zentraler Stelle wird der „Fundus“ positioniert, der die Funktionsräume aufnimmt und so bereitstellt, dass von allen umliegenden Räumen schnell und direkt zugegriffen werden kann.
Der umspülende, gemeinschaftlich genutzte Zwischenraum dient einerseits der Erschließung, andererseits dem Aufenthalt von Lehrern und Schülern durch die Ausbildung von Nischen.Aus dem Zusammenspiel von Bestand, Unterrichtsräumen und Fundus entsteht ein vielfältiges Spiel räumlicher Überlagerungen, Blickperspektiven, Aneignungsmöglichkeiten und Wegeführungen. Es wird eine hohe Nutzungsflexibilität ermöglicht, die Freiräume für eine kreative Aneignung und Bespielung zulässt.
R+ Strategie: keine Eingriffe in den Bestand, flexibel nutzbare Raumkonstellation
Auftraggeber: Fritz-Kirchhoff Schauspielschule
Typologie: Schule/ Theatersaal/ Probenräume
BGF: 350 m2
Bearbeitung: 2016 – 2021
LP: 1-8
Fotos: Oliver Schmidt
Team: Christian Geyer, Franziska Heidecker, Carsten Oppermann, Nanni Grau, Frank Schönert